Synagoge

Rheinbrohl, Auf dem Grundstück des heutigen Wohnhauses Hauptstraße 20a

Steckbrief
errichtet: 1862
zerstört: Beim Novemberpogrom 1938

Zunächst war ein kleines Bethaus auf einem 80 qm großen Grundstück "Oben im Dorf", ehemals Gebäude Nr. 717 vorhanden. Es war ein kleiner Bruchsteinbau mit einem tonnengewölbten Betsaal. Im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Synagoge wurde das Gebäude 1863 an einen Nachbarn verkauft, der das Gebäude um zwei Geschosse aufstockte. Bei einem Bombenangriff am 19. März 1945 wurde das Gebäude zerstört; das Grundstück wurde nicht wieder bebaut.

Schon 1837 wollte die Gemeinde eine neue Synagoge bauen. Der Bau war jedoch nicht von den Behörden genehmigt, musste zunächst eingestellt und konnte dann jedoch zur Einrichtung einer jüdischen Schule für den Unterricht der Kinder fertiggestellt werden. Das Gebäude stand vermutlich im oberen Teil der Kirchstraße.

1862 wurde eine neue Synagoge geplant. Nach dem Verkauf der alten Synagoge konnte am 11. Mai 1863 ein neues Grundstück an der damaligen Chaussee, der heutigen Hauptstraße erworben werden. Im Jahr darauf, also im Frühjahr 1864 konnte die Synagoge - nach dem Bürgermeistereiprotokoll dieses Jahres - "fertiggestellt und feierlich dem Dienst übergeben" werden. Finanziert wurde der Bau durch Spenden und Kollekten, die auch in anderen Gemeinden (Bonn, Frankfurt, Köln usw.) durchgeführt wurden. Auch wenn die Zahl der Gemeindeglieder und damit Gottesdienstbesucher klein blieb, konnte 1927 dennoch berichtet werden: "Eine kleine Synagoge in unmittelbarer Nähe der Weinberge vereinigt die geringe Zahl der Gemeindemitglieder, die ihren schlichten Gottesdienst aufrecht erhalten."

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge angezündet. Die Feuerwehr beschränkte sich auf den Schutz der Nachbargebäude. Einige durch den Brand schon teilweise zerstörte Einrichtungsgegenstände wurden am folgenden Tag auf den am Rheinufer für das Martinsfeuer der Schule aufgestapelten Holzstoß geworfen und mit verbrannt. Die Brandruine wurde abgebrochen, das Grundstück nach 1945 neu bebaut.

Im April 1982 wurde unweit des Synagogengrundstückes am Aufgang zur evangelischen Kirche eine Gedenktafel angebracht.

früher Andener-Marienhof (Kirchstr.aße10)

Texte: von der Webseite www.alemannia-judaica.de, Fotos: Historische Aufnahmen: Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz

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