Gertrudenkapelle

Rheinbrohl, Kirchstraße, neben Nr. 6 (Rathaus)

Steckbrief
errichtet: Ostchorturm,erste Hälfte des 13. Jahrhunderts; kleiner Saalbau, 17. Jahrhundert

Die Gertrudenkirche ist das älteste erhaltene Gotteshaus Rheinbrohls. Ihr Ursprung geht bis in die Zeit der Gründung der Abtei Nivellen zurück. Obwohl Eigenkirche des Hofgutes, war sie immer öffentlich und wurde auch hinsichtlich der Konsekration wie eine Kirche behandelt. Trotz ihres hohen Alters erhielt sie niemals Pfarrechte, sondern der dort tätige Nivellener Geistliche war Vikar der Pfarrkirche, die aber wiederum von Kaiserswerth betreut wurde.
Die Kirche teilte das Schicksal Rheinbrohls und wurde um 880 und 1198 zerstört. Der Unterteil des Turmes dürfte die zweite Katastrophe überstanden haben, denn er soll nach Meinung von Fachleuten noch Stilmerkmale des 10. Jahrhunderts zeigen. Er dürfte demzufolge das älteste aufrechtstehende Bauwerk Rheinbrohls sein. Der Oberteil des Turmes wurde aufgrund der Dachausbildung und der Schallarkaden aber erst nach 1200 erneuert. Für die Ausführung kommt die gleiche Bauhütte in Frage, die zur selben Zeit die 1852 abgebrochene romanische Pfarrkirche erbaute. Beide Kirchen wurden als Chorturmkirchen ausgebildet mit dem Turm im Osten, wie das auch bei den Kirchen der Umgebung der Fall war.
Im 17. Jahrhundert wurde das Kirchenlanghaus erneuert und erhielt ein spätgotisches Holzgewölbe. Anfang des 18. Jahrhunderts waren weitere weitgehende Renovierungen notwendig, die eine Neuweihe am 25. April 1713 erforderlich machten.
Nach dem Erwerb des Gertrudenhofes durch die Zivilgemeinde 1961 ging das Gotteshaus in den Besitz der katholischen Pfarrgemeinde über.
Im Inneren ist ein beachtenswerter Altar des 17. Jahrhunderts und einige schöne Heiligenfiguren erhalten.

früher Andener-Marienhof (Kirchstr.aße10)

Bild und Text: Hansfried Schäfer, Dietmar Waldorf

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